Zahnen und seine Mythen

Baby kriegt seine ersten Milchzähne

Bereits in der Frühschwangerschaft, 8-10 Wochen nach der Emfpängnis, entwickeln sich beim Embryo Zahnknospen, welche die Grundlage für die Milchzähne bilden. Zum Zeitpunkt der Geburt sind beim Baby alle 20 Zähne im Kieferknochen vorhanden. 

 

Der Durchbruch der Milchzähne ist ein langsames Vorrücken, wobei die darüber liegende Schleichhaut dabei dünner wird und sich öffnet, so dass der Zahn freigegeben wird. 

 

Die Milchzähne brechen durch die Oberfläche des Zahnfleisches, wenn das Baby ca. 6 Monate alt ist.
Zähne wachsen einer nach dem anderen; zuerst die unteren Schneidezähne, danach die oberen, dann die seitlichen und hinteren Zähne. Milchzähne befähigen Kinder feste Nahrung zu zerbeissen, bevor sie herunter geschluckt wird. Zudem sind sie wichtige Vorreiter und Platzhalter für die zweiten Zähne und müssen genau so achtsam behandelt und gepflegt werden. 

 

Zahnen ist ein natürlicher Vorgang, welcher sich evolutiv über Millionen von Jahren entwickelt hat - schmerzhaft ist er nicht, höchstens etwas unangenehm. 

 

Die Symptome beim Zahnen variieren von Kind zu Kind; doch die meisten zeigen kaum oder gar keine Reaktion, andere sabbern stark und haben geschwollene Gaumen. Beissringe aus Holz oder Plastik, eventuell vorher noch im Gefrierfach gekühlt, können Kinder ablenken. 


Mythen, die für Gesprächsstoff und heisse Köpfe sorgen

1) Fieber

 

Mehrere Studien bei zahnenden Babys haben gezeigt, dass der Zahndurchstoss oder drei Tage vorher nicht mit einer erhöhten Temperatur einhergeht. 

Der Fieber-Mythos hat damit zu tun, dass im Alter, wo Kinder zahnen, immer wieder mal kleine Infekte zu erhöhter Körpertemperatur führen. So schnell wie das Fieber gekommen ist, kann es auch wieder verschwinden. Babys sind auch immunologisch Neulinge auf dieser Welt; ihr Immunsystem entwickelt und etabliert sich graduell in den ersten 12-36 Monaten, so dass virale und bakterielle Infekte und Erkältungen rasch zu einem Temperaturanstieg führen. Fieber über 38C ist stets ein Anzeichen für einen Infekt und hängt nicht mit dem Zahnen zusammen. 

 

2) Ohrenschmerzen

 

Ebenfalls Ohrenschmerzen werden durch Viren oder Bakterien ausgelöst und nicht durchs Zahnen. Hält sich Ihr Kind am Ohr und weint, dann sind dies nicht die hinteren Backenzähne, die hervorstossen, sondern eine akute Mittelohrenentzündung und ein Besuch bei der Kinderärztin/dem Kinderarzt ist angezeigt.

 

3) Durchfall

 

Darmbeschwerden und Durchfall während den Tagen und Wochen des Zahnen haben einen anderen Ursprung als der Zahndurchstoss. Hält der Durchfall an und ist stark, muss kinderärztlicher Rat her.


Zahnpflege