Wie Kinder früh "Schwimmen" lernen

und Sie es Ihrem Kind einfach und motivierend selber beibringen

Kindern Schwimmen beibringen

Die zusammen gestellten Schwimmübungen lehnen sich an das Schwimmen lernen in den USA an, wo ich mit dreieinhalb Jahren in Kalifornien schwimmen lernte. Zuerst lernen Kinder in diesem Alter das "doggie paddle", was anfänglich das Sich-Über-Wasser-Halten gewährleistet. Im Alter von 5-6 Jahren können Sie mit dem Kind an seinem Schwimmstil spezifisch arbeiten und ihm das klassische Brustschwimmen oder Kraulen beibringen.
 

Planen Sie mindestens zwei, besser drei Wochen, in denen Sie täglich mit Ihrem Kind schwimmen gehen können. Das tägliche Üben ist letztendlich ausschlaggebend und sollte ca. 30 Minuten bis zu einer Stunde dauern.

 

Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt und verlassen Sie sich nicht darauf, dass eine andere erwachsene Person Ihr Kind im Auge hat. Ihr Kind kann noch nicht schwimmen und auch nur eine kurze Unachtsamkeit Ihrerseits in Poolnähe kann sich verheerend auswirken. Weichen Sie nicht von der Seite Ihres Kindes!

 

Ich habe meine vier Jahre alte Tochter während einer dreiwöchigen USA-Reise motiviert, mit mir schwimmen zu lernen. Wir haben beide die gemeinsamen Schwimmübungszeiten genossen und sind stolz auf das Erreichte!


Vorbereitungszeit Kind

Es ist wichtig, dass das Kind bevor Sie mit grundlegenden Schwimmübungen beginnen, keine Angst mehr hat sein Gesicht zu nässen, noch besser kurz unter Wasser tauchen kann. Bauen Sie diese Angst vorgängig spielerisch ab, indem Sie Tauchgegenstände besorgen und gemeinsam mit Ihrem Kind im flachen Wasser danach greifen und tauchen.

 

Jede unten vorgestellte Übung soll mehrmals und immer wieder geübt werden, grundsätzlich ohne Schwimmflügel. Wenn als Rückversicherung die Schwimmflügel zu Beginn noch angezogen werden müssen, dann sollten diese aber nach dem 2. Übungstag abgelegt werden. Die jeweiligen Übungen können selbstverständlich nach einigem Training miteinander kombiniert werden. Übungen 1) bis 14) sind aufeinander aufbauend und sollen auf zwei, besser drei Wochen Training verteilt werden. Am Ende der dritten Woche sollte Ihr Kind nach diesem Trainingsaufbau fähig sein, von einer Poolseite zur anderen schwimmen zu können (4-6m Distanz).


1) - 14) mit zunehmenden Schwierigkeitsgrad

1) Wasserblasen machen
Setzen Sie sich mit dem Kind auf eine Treppenstufe, die ins flache Wasser führt, und zeigen ihm wie man Luft ins Wasser bläst und dabei Blasen entstehen.

2) Fussstösse / Beinbewegung üben (engl. kick)
Mit möglichst geraden Beinen soll das Kind seine Beinen im Wasser schlagen. Zählen Sie die Beinschläge und üben dies immer und immer wieder, da das Kind dabei auch die notwendige Kraft aufbaut.

3) Tauchgegenstände gezielt unter Wasser ergreifen
Tauchgegenstände werden auf den Treppenstufen ins Wasser gelegt und das Kind greift danach. Immer tiefer werden die Tauchgegenstände ins Wasser geworfen und das Kind versucht, danach zu tauchen.

4) Durchs Wasser gleiten
Nehmen Sie Ihr Kind auf Ihre Schultern und gleiten Sie durchs Wasser.
Jetzt halten Sie das Kind Bauch gegen unten im Wasser und gleiten es durchs Wasser; dann beginnt das Kind in dieser von Ihnen gehaltenen Lage im Wasser mit den Beinen den Beinstoss zu üben - kick, kick, kick.

5) Gemeinsam untertauchen
Halten Sie Ihre Kind sanft unter den Achseln und zählen Sie gemeinsam auf drei, dann tauchen Sie beide kurz unter Wasser.

6) Rückengleiten Das Kind legt sich mit dem Rücken gegen unten auf Ihre Hände und Unterarme und Sie gleiten das Kind durchs Wasser. Das Kind kann dann den Fussschlag in dieser Position üben.

7) Arme im Wasser gleiten
Zeigen Sie Ihrem Kind die Armbewegung wie Sie beim Brustschwimmen gebraucht wird, wobei das Kind sich auf die Armbewegung von der Brust nach vorne konzentrieren soll. Das Kind wird letztendlich das "doggie paddlen" mit den Armen nutzen, um sich über Wasser zu halten und von einer Poolseite zur anderen zu gelangen. Doch die Gleitbewerbung der Arme vom Körper nach vorne hilft ihm, sich beim Abstossen von der Poolwand im freien Wasser zu stabilisieren, bevor es beginnt mit den doggie-Kraulbewegungen.

8) Von der Wand zu den Treppenstufen mit Hilfe
Das Kind soll sich an der Poolwand halten, Sie strecken ihm Ihre Hände entgegen und gemeinsam, das Kind Ihre Hände haltend und mit den Beinen den Beinschlag (kick) übend, gelangen Sie wieder zurück zu den Stufen. Halten Sie das Kind unter seinem Bauch und helfen ihm von der Poolwand zu den Treppenstufen zu gleiten.

9) Von der Wand zu den Treppenstufen ohne Hilfe
Das Kind hält sich an der Poolwand, nah genug zu den Treppenstufen, wo es stehen kann. Es stösst sich mit beiden Beinen ab und gleitet die Arme ausgestreckt, Hände zusammen, zu den Treppenstufen. Dasselbe in die umgekehrte Richtung von den Treppenstufen zur Poolwand.

10) Armübung - Wasser graben
Setzen Sie sich mit dem Kind auf eine Treppenstufe, so dass das Kind bis zur Brust im Wasser ist. Das Kind schaufelt mit beiden Händen und Armen abwechslungsweise das Wasser fort.

11) Kombination von Fussstoss und Armbewegung
Halten Sie Ihre Hände als Schwebestütze unter an den Bauch des Kindes. Das Kind beginnt mit den Beinbewegungen (Kick), dann kommen die Arme dazu, die das Wasser weg schaufeln. Gleiten Sie dabei das Kind durchs Wasser.

12) Kombination von Bein- und Armbewegung Mithilfe einer Schwimmnudel
Das Kind erhält eine Schwimmnudel unter die Achseln und stösst von der Poolwand oder Treppenstufe ab. Bewegt seine Beine im Kick-Modus und übt die grabenden Armbewegung und gleitet nach vorne Ihnen entgegen.



13) Von der Wand zu Ihnen schwimmen
Das Kind hält sich an der Poolwand, Sie stehen 2-3 Meter von ihm entfernt. Das Kind stösst sich ab, gleitet und "schwimmt" mit den Beinbewegungen (kick) und dem geübten Armpaddeln zu ihnen. Verlängern Sie die Distanz zu Ihnen kontinuierlich, bis dass Kind von einer Poolwand zur anderen (Kurzdistanz von 4-6m) schwimmen kann.

14) Sprung ins Wasser und zu Ihnen schwimmen
Das Kind hat das Gelernte bis hierhin gut routiniert und kann nun üben nach einem Sprung vom Beckenrand zu Ihnen zu schwimmen. Einige beginnen automatisch unter Wasser zu schwimmen, andere müssen jeweils auftauchen und dann mit den Bein- und Armbewegungen zu Ihnen oder zum Poolrand schwimmen.