Schnuller-Entwöhnung

Schnuller-Entwöhnung

Es gibt sehr gute Gründe einem Baby einen Schnuller zu geben.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Babys mit Schnuller im Mund während Schlafzeiten ein reduziertes Risiko haben, am plötzlichen Kindstod zu sterben. Aus diesem Grund ermutigt die Amerikanische Akademie der Kinderärztinnen und -ärzte Eltern Babys einen Schnuller zu geben bis sie 1 Jahr alt sind. Jedoch gibt es genauso gute Gründe einem Kind ab 2 Jahren den Umgang mit dem Schnuller einzuschränken und bis spätestens 3 Jahren dem Kind beizubringen, gänzlich auf diesen zu verzichten:

  • Spracherwerb: Gewöhnt sich das Kind an das Sprechen mit Schnuller, können Sprachstörungen entstehen und die Aussprache behindern
  • Selbstwertgefühl: Lernt ein Kind ohne Schnuller schwierige Situationen zu meistern, stärkt dies sein Selbstvertrauen
  • Entwöhnungsprozedur: Je früher ein Kind dem Schnuller entwöhnt wird, umso einfacher wird die Prozedur für alle Beteiligten
  • Unverzichtbar: Ein Gegenstand weniger im Alltag, welcher jederzeit mitgenommen und auffindbar sein muss

Tipps und Tricks

In jedem Fall sollten Sie bevor der Schnuller gänzlich aus dem Alltag verschwinden soll, Ihr Kind graduell daran gewöhnen, Zeiten ohne Schnuller zu haben. So sollte der Schnuller nicht während dem Spiel im Mund sitzen, ganz sicher niemals während dem Sprechen, Schnuller kommen nicht mehr mit auf den Spaziergang / mit zu den Grosseltern / mit zum Einkaufen etc. Der Schnuller wird nur noch gebraucht bei Tränen und zum Einschlafen. Nach einigen Wochen oder Monaten restriktiverem Schnuller-Gebrauch kann das Kind mit einem der folgenden Tricks den Schnuller ganz aufgeben.

 

1) Der Lieblingsfee / dem Lieblingshelden übergeben für neugeborene Babys

Am einfachsten ist es, wenn das Kind motiviert werden kann, die Schnuller der Lieblingsfee zu schenken. Schnuller sind für Babys und da das Kind bereits ein grosses Mädchen oder grosser Junge ist, kann die Lieblingsfee / der Lieblingsheld diese einem neugeborenen Baby übergeben. Dafür erhält das Kind von der Fee / von Elmo / von Pumuckel ein Geschenk (Bilderbuch, T-shirt, Spielzeug, Puppe etc.).

 

2) Einem Neugeborenen im Familien- oder Freundeskreis schenken

Wenn in Ihrem Familien- oder Freundeskreis jemand bald Nachwuchs erwartet, kann das Kind auch motiviert werden, für das Neugeborene ein Schnuller-Säcklein mit all seinen Schnuller vorzubereiten. Erklären Sie dem Kind, dass es ein grosses Mädchen/ein grosser Junge ist und die Schnuller nicht mehr braucht, das Neugeborene freut sich aber über die Schnuller. Mit der freudigen Übergabe des Schnullergeschenks macht sich bei den Kindern mehr Stolz als Trauer breit. (Selbstverständlich können diese Schnuller nicht einem anderen Kind übergeben werden, sondern müssen letztendlich weggeworfen werden. Jedes Baby muss seine eigenen, insbesondere zu Beginn sterilisierten Schnuller haben. Dies muss jedoch Ihr Kleinkind noch nicht wissen). 

 

3) Verlieren Sie den Schnuller

Das nächste Mal, wenn Sie wieder einmal den Schnuller überall suchen, stoppen Sie! Erklären Sie dem Kind, dass die Schnuller-Suche wertvolle Zeit zum Spielen, Bücher anschauen und Unternehmungen weg nimmt. Einige tröstende Worte und das Kind wird den verlorenen Schnuller bald vergessen haben. SIe können den Schnuller natürlich auch bewusst verlieren. 

 

4) Schnuller gegen Spielzeug oder Ausflug

Einige Kinder können am Besten motiviert werden, wenn sie ihre Schnuller gegen das heiss ersehnte Spielzeug eintauschen können. Vielleicht wünscht sich Ihr Kind schon lange einen ganz bestimmtes Spielzeug oder einen bestimmten Ausflug (z.B. AquaBasilea in Pratteln, "Lac Souterrain in St-Léonard, Wallis, Nationalpark im Graubünden, Seeteufel in Lyss, Zirkus Knie etc.) - machen Sie den Schnuller-Tausch!

 

5) Gute-Nacht-Geschichte

Das Kind im Arm halten und gemeinsam eine Geschichte lesen. Nehmen Sie sich Zeit Ihrem Kind eines der wunderbaren Bilderbücher über die Abgabe der Schnuller-Sammlung zu erzählen und lassen Sie die Geschichte das Kind animieren, ebenfalls seine Schnuller aufzugeben. Hier einige Bilderbuch-Vorschläge: "Lilli braucht keinen Schnuller mehr" von Sandra Grimm und Thorsten Saleina, "Moritz Moppelpo braucht keinen Schnuller mehr" von Hermien Stellmacher, "Piraten haben keinen Schnuller" von Mercedes Neuschäfer-Carlon und Anja Hain, "Florentina, die Schnullerfee oder ohne Schnuller geht es auch!" von Leonie Münker und Gabriele Dal Lago etc.

 

6) Bitter schmeckende Oberfläche

Was gegen Nägelkauen wirkt, funktioniert auch bei der Schnuller-Entwöhnung. Bestreichen Sie die Schnuller-Oberfläche mit einer bitter schmeckenden Lösung (z.B. Stop N Grow, Titania Nagelkau Stop etc.). Das Kind wird sich vielleicht wundern, den schlechten Geschmack versuchen abzuwaschen, aber dann relativ schnell das Interesse verlieren.